Kyrkö Mosse ist der Name eines Moores in Schweden. Während unserer Schwedenreise hatte ich das Glück, von dem Autofriedhof dort zu hören und ihn zu besuchen. Die Geschichte dazu möchte ich Euch nicht vorenthalten. Ein Teil des Textes ist der Infotafel vor Ort entnommen.
Hier haben 150 Schrottautos aus der Mitte des 20 Jahrhunderts – gemeinsam mit Fahrrädern, Mopeds, alten Herden und Reifen – ihre letzte Ruhestatte gefunden:
Jedes einzelne der Objekte lässt einen Blick in Vergessenes werfen. Geschichte oder Märchen, Kulturerbe oder Schrott?
Die wichtigste Erzählung ist jedoch die über den Gründer dieses besonderen Ortes: Åke genannt
Åke wurde 1914 in Trojemåla geboren. 1935 kaufte er dieses Torfmoor und einen Spaten mit breiten Blatt. Mit Torfmull ließ, sich Geld verdienen und Torf war das, was es hier in großem Maße gab. Der Torf wurde dann vom Vieh im Stall „angereichert“. Das Endprodukt war ein nachgefragtes Düngemittel. Technisch geschickt wie Åke war, baute er eine Torffabrik deren Torfreißer mit alten Automotoren antrieb. Daneben baute er sich eine Kate die er mit Torf isolierte und die trotz ihrer bescheidenen 12 qm ihm allen benötigten Platz gab.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Leben etwas einfacher und in den 1950er Jahren bereits wurde das Auto „das Eigentum des kleinen Mannes“. Viele dieser neuen Autos wurden jedoch, als sie nicht mehr fuhren, einfach im nächsten Waldweg stehen gelassen Åke erkannte hier eine Chance und sammelte diese Wagen ein.
Er brachte sich die verschiedenen Modelle bei und war schon bald ein Experte für Ersatzteile, die er von seinem Sammelplatz aus verkaufte. So wurde er sozusagen ein Pionier der Wiederverwertung.
1974 wird das letzte Schrottauto gekauft, aber das Lager ist voll mit Ersatzteilen die noch viele weitere Jahre verkauft werden. 1992 zieht Åke in das Altersheim. Übrig bleiben jedoch die räderlosen Karosserien, die trotz ihrer erbärmlichen Erscheinung immer noch als Fotomotiv herhalten können.
Der Autofriedhof wird Gegenstand zahlreicher Debatten. 2001 beschließt die Kommune dann, dass die Wracks verbleiben dürfen und dass die Natur den Ort zurückerobern soll. Der Autofriedhof wurde mit einem sich selbst zerstörenden Bild verglichen; über dem Ort schwebt ein Andächtigkeit lassen auch Sie sich davon beeindrucken
Denn Du bist Erde – sollst zu Erde werden
Die Natur hat begonnen die alten Autos zu überwuchern… In ein paar Jahren wird vermutlich nichts mehr zu sehen sein.
Wow, absolut genial!
Was ich außergewöhnlich und eigentlich eher unüblich für diese Bilder finde, ist die mittlere „Brennweite“ – kein Makro, zu dem es sich immer so schnell greifen lässt, aber auch kein Landschafts-Weitwinkel im großen Überblick – zwar manchmal An- oder Ausschnitte, aber eigentlich immer das Auto *in Verbindung* mit seiner unmittelbaren Umgebung! Das gibt den Bildern eine ganz eigene Atmosphäre, und vielleicht hast Du damit eingefangen, was Du in Deinem Text von der besonderen Andächtigkeit beschreibst!